Blog-Serie: Die gesetzlichen Ziele des Zivildienstes

Der Zivildienst leistet Beiträge, um…

Teil 3: … die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu erhalten sowie die nachhaltige Entwicklung zu fördern

Nach dem Gesundheits- und Sozialwesen haben Einsätze zugunsten von Natur und Umwelt mit 11 Prozent den drittgrössten Anteil an allen Zivi-Einsätzen. Bereits 1994 schrieb der Bundesrat in seiner Botschaft zum Zivildienstgesetz: «Einen weiteren Förderungsschwerpunkt sollten Zivildiensteinsätze im Umweltbereich bilden. Hier besteht – meist infolge fehlender Mittel – ein grosser Nachholbedarf. Umweltschäden drohen, weil Leistungen zum Schutz von Natur und Umwelt marktwirtschaftlich oft zu wenig honoriert werden, so dass sich langsam ein grosses Risiko- und Schadenpotential aufbauen kann.»

Ein Einsatzbetrieb, der seit 2000 mit hunderten von Zivis solche Einsätze durchführt, ist der Verein Grünwerk aus Winterthur. In einem Bericht über Zivi-Einsätze schreibt der Einsatzbetrieb: «Alternativen zum Zivildienst sind zurzeit keine in Sicht. Einsätze mit Stellensuchenden oder Asylbewerbern stellen zwar eine wertvolle Ergänzung dar, könnten aber das Arbeitsvolumen und die spezifischen Zivildiensteinsätze niemals abdecken. Demzufolge sind die Pflege und Aufwertung von Schutzgebieten und die Bekämpfung von invasiven Neophyten zurzeit stark vom Zivildienst abhängig.» Die Tätigkeiten der Zivis dienen der Förderung von Flora und Fauna und damit der Artenvielfalt.

Grosser Bedarf
Am 6. September 2017 hat der Bundesrat den Aktionsplan zur Strategie Biodiversität verabschiedet. Der politische Wille zur Förderung der Biodiversität zeigt, dass im Umweltbereich zweifellos Bedarf an Leistungen im öffentlichen Interesse besteht. Der Zivildienst ist aber ein viel zu kleiner Leistungserbringer, um diesen Bedarf zu decken. Zivi-Einsätze sind aus drei Gründen jedoch mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein.

Erstens kühlt jeder Tropfen. Mit anderen Worten: Auch kleine Beiträge entfalten Wirkung und sind für Betroffene wichtig, manchmal sogar unersetzlich. Zweitens wirken Einsätze in vielerlei Hinsicht. So werden bspw. Zivis, die wochenlang Neophyten entfernt haben, durch ihren Einsatz oftmals fürs Thema Biodiversität sensibilisiert (vgl. etwa den Bericht des ehemaligen Zivis Rolf Heckendorn). Und drittens sollen Zivi-Einsätze mit den vorhandenen Ressourcen die grösstmögliche Wirkung erzielen. Um dies weiter zu verfeinern, braucht es eine Wirkungsmessung: Indikatoren – wie die Anzahl Hektaren mit gerodeten Neophyten oder die Anzahl Kubikmeter erstellter Trockenmauern – geben dann Auskunft darüber, inwieweit Zivi-Einsätze einen Beitrag zur Verwirklichung des übergeordneten Zieles (Schutz natürlicher Lebensgrundlagen) leisten und wo Ausbaupotential besteht.

Letzte Änderung 28.02.2018

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