Blog-Serie: Die gesetzlichen Ziele des Zivildienstes

Der Zivildienst leistet Beiträge, um…

Teil 5: … die schulische Bildung und Erziehung zu unterstützen

Es ist das jüngste der fünf Ziele des Zivildienstes: Zivi-Einsätze dienen seit 2016 auch der schulischen Bildung und Erziehung. Zivis tragen im Unterricht zur flüssigen Gestaltung der Lektion bei. Sie ermöglichen es so der Lehrperson, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Sie unterstützen zudem am Mittagstisch, sodass die Mittagsbetreuung gewährleistet ist. Damit leisten Zivis einen Beitrag zur Förderung der familienergänzenden Kinderbetreuung; was es den Eltern erleichtert, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen und diese mit der Familie zu vereinbaren. Zivis können auch im Hausdienst in Schulen helfen, wenn Bedarf besteht. Viele Schulen können die vielfältige Unterstützung gebrauchen. Die Pflichtenhefte im Tätigkeitsbereich «Schulwesen» erlauben es, den Zivi vielfältig einzusetzen, und zwar genau dort, wo in einer Schule temporär Not an Mann und Frau ist. Zivis werden in den Einsätzen zu einer männlichen Bezugsperson für SchülerInnen, und einige mögen die Berufswahl als Lehrperson nach einem Einsatz ins Auge fassen.

Kein Ersatz von Lehrpersonen durch die Hintertür
Lehrpersonen dürfen Zivis nicht ersetzen. Die Verantwortung für den Unterricht muss in der Hand der Lehrperson bleiben. Das gilt für jeden Einsatz. Auch sind Zivis keine Lösung, wenn damit Stellen ersetzt werden sollen. Denn Zivi-Einsätze sind zeitlich begrenzt und keine Schule hat Garantie auf einen Zivi, wenn sie einen freien Einsatzplatz hat. Zivis, die an einem Einsatzplatz interessiert sind, bewerben sich auf den Einsatz. Die Einsätze sind mit anderen Worten so ausgestaltet, dass das Gebot der Arbeitsmarktneutralität gewahrt wird.

Einfacher Dienst zu Schulzeit?
Wer Zivis im Einsatz in der Schule beobachtet, gelangt zum Schluss, dass die Aufgaben alles andere als einfach sind. Zum einen ist soziales Geschick gefragt. Ein Zivi im Schulwesen muss ein feines Gespür und Geduld im Umgang mit Kindern mitbringen. Zivis besuchen für Schuleinsätze Ausbil-dungskurse, in denen sie Grundsätze der Kommunikation und der Betreuung von Kindern und Jugendlichen erlernen. Zum anderen ist aber auch Anpacken gefragt. Zivi-Einsätze finden in der Schulzeit statt. Auch während Schulferien werden die Zivis Vollzeit eingesetzt, betreut und geführt, oder der Einsatz wird unterbrochen und verlängert.

Etablierung des Tätigkeitsbereiches
Seit Einführung des neuen Tätigkeitsbereiches hat diese Einsatzmöglichkeit sowohl bei den Schulen wie auch den Zivis Fuss gefasst. So fanden im vergangenen Jahr 578 Einsätze im Schulwesen statt. Das entspricht rund 90 000 Diensttagen: oder über 5 % aller 2017 geleisteten Diensttage. Im Vergleich zum Jahr 2016 entspricht dies einem Anstieg von rund 20 000 Diensttagen und 1 %. So lässt sich im dritten Kalenderjahr nach Einführung des Tätigkeitsbereiches konstatieren: Einsätze von Zivis zur schulischen Bildung und Erziehung haben sich etabliert.  

Letzte Änderung 29.03.2018

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