Der Kanton Graubünden ist beliebt, Natur und Klima ziehen übers ganze Jahr eine Vielzahl von Menschen an, die sich bewegen und erholen wollen. Der Lebensraum bietet aber auch ideale Bedingungen für Pflanzen, die eigentlich nicht hierhergehören. Diese Neophyten (mehr dazu beim Bundesamt für Umwelt BAFU) sind Pflanzen, die aus weit entfernten Gebieten – meist aus anderen Kontinenten – absichtlich oder unabsichtlich eingeführt wurden. Sie etablieren und vermehren sich schnell und breiten sich auf Kosten einheimischer Arten aus. Und weil dies die Artenvielfalt (Biodiversität) bedroht, müssen wir etwas dagegen unternehmen. «Der Kanton Graubünden verfolgt die Strategie, gegen invasive gebietsfremde Arten – auch mit Sofortmassnahmen – vorzugehen», erklärt Sascha Gregori vom Amt für Natur und Umwelt Graubünden (ANU). Dies, obwohl in der Schweiz keine direkte Pflicht zur Bekämpfung von Neophyten besteht. Meistens werden diese Aufgaben von Kantonen, Gemeinden oder Naturschutzverbänden initiiert, organisiert und überwacht.
Der Auftrag für das ANU entstand aus der Überzeugung, dass ausgewählte Neophyten bekämpft und deren Verbreitung verhindert werden müssen. Eine ungehinderte Ausbreitung würde bereits bestehende Probleme vergrössern. «Wir sprechen hier von negativen gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung, von Schäden an Infrastrukturen oder auch von Investitionsschutz, beispielsweise bei Gewässerrevitalisierungen», erläutert Sascha Gregori. Weiter betont er: «Die erste Phase der Bekämpfung einer invasiven Art ist meistens die arbeitsintensivste.» Weil die finanziellen Mittel oft knapp sind, muss man flexibel und effizient sein. Für solche Sofortmassnahmen organisiert das ANU Gruppeneinsätze mit Zivis: «Wir unterstützen die Gemeinden seit nunmehr fast zehn Jahren. Und dafür sind Zivis eine grosse Hilfe.»
Letzte Änderung 06.06.2018
