
Franco hat gerade seinen 23. Geburtstag gefeiert. Er steht mitten in seinem langen Einsatz. Obwohl er sich durchaus gewöhnt ist, schnell und viel zu arbeiten, fordert ihn die Arbeit im Spital. Am Abend ist er oft müde und will sich nur noch ausruhen. «Man muss ständig präsent sein», versucht er zu erklären, «immer ein offenes Ohr haben und dabei sein.» «Tönt gut», kommentiert seine Freundin, «das wäre auch hier bei mir gefragt.» Ansprüche überall.
Aber dann gibt es auch schöne Seiten, z.B. die vielen interessanten Begegnungen mit den Pflegebedürftigen. Franco hat längst realisiert, wie sehr ihm die Ausbildungskurse im Schwarzsee geholfen haben, schneller und besser in der Spitalwelt zurechtzukommen. In zwei Wochen steht noch der Pflegekurs 2 an. Diesmal braucht ihn niemand mehr dafür zu motivieren, er weiss, wofür er den besucht.
Soviel zur näheren Zukunft; noch dringender stellen sich Franco aber einige Fragen in der Gegenwart, die im weiteren Sinne zur täglichen Arbeit im Einsatz gehören. Wie bin ich versichert? Wem muss ich die EO-Karte schicken? Wann und woher bekomme ich mein Geld? Was sonst muss ich alles tun? Natürlich hat er das alles schon gehört oder gelesen, zum Beispiel am Einführungstag im Regionalzentrum. Aber eben, jetzt gilt es ernst, und da ist es gut, dass er auf der Website des Zivildienstes alles wiederfindet. Franco klickt unter A–Z auf der Website auf die entsprechenden Stichworte. Ok: Während des Einsatzes ist man als Zivi bei der Militärversicherung gegen Unfall und Krankheit versichert, Schadenfälle übernimmt in erster Linie der Einsatzbetrieb. «Die EO-Karte erhalte ich vom Regionalzentrum, fülle sie aus und schicke sie dann an meinen Arbeitgeber», murmelt er den Text nach. Papierkram ist nicht so Francos Sache. Aber immerhin weiss Franco, wo er die Informationen finden, um dem Papierkram beizukommen.
Daneben treiben Franco auch grössere Fragen um: In ihm ist der Entschluss gereift, bald nach dem langen Einsatz die Ausbildung zum Chefkoch zu absolvieren. Vielleicht nicht zuletzt, weil er ständig stark gefordert ist und die Leistung bringen kann, traut er sich dies mehr und mehr zu. Kommt hinzu, dass ihn die Atmosphäre im Einsatzbetrieb anspricht. Er hat natürlich auch Kontakt mit dem Küchenpersonal des Spitals und sah, dass es dort auch einen Chefkoch gibt.
Letzte Änderung 03.02.2020