Zivis in der Denkmalpflege – zum Beispiel bei der Stiftung Baustelle Denkmal

Einsätze im Umweltbereich und in der Kulturgütererhaltung dienen dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen sowie dem Erhalt des kulturellen Erbes. Oft fehlen jedoch die finanziellen Mittel, um diese wichtigen Arbeiten von öffentlichem Interesse zu verrichten. Daher können Einsatzbetriebe, die in diesem Bereich tätig sind, Finanzhilfe erhalten – zum Beispiel die Stiftung Baustelle Denkmal. Die «Europäischen Tage des Denkmals 2022» nehmen für Geschäftsführer Philipp Maurer einen wichtigen Platz im Kalender ein.

Seine Erfahrungen mit Zivis kommentiert er so: «Mit ihrem Einsatz auf einer Denkmalbaustelle leisten Zivis einen wichtigen Beitrag dazu, schützenswerte oder geschützte Baudenkmäler zu erhalten, zu pflegen und aufzuwerten. Die Einsätze sensibilisieren die Dienstpflichtigen auch für einen sorgfältigen Umgang mit Baudenkmälern.» Er zeigt uns an einem Beispiel, was Zivis in solchen Finanzhilfe-Projekten genau machen.

Der Rösslisaal dürfte um 1910 erbaut worden sein, wahrscheinlich auf ein bestehendes Fundament eines Vorgängerbaus. Das zugehörige ehemalige Restaurant ist viel älter, der Saal wurde daran angebaut und direkt verbunden. Dieser wohlproportionierte Saal, der nahezu unverändert erhalten geblieben ist, war früher ein Ort der örtlichen lebendigen Fest- und Vereinskultur. Die originale Substanz musste aber dringend saniert werden, um diesen schönen Zeuge vergangener Kultur nicht zu verlieren. Das Ziel der Renovierung des Saalanbaus des Restaurants Rössli: Er soll für weitere Jahrzehnte als Kulturgut für gesellschaftliche, künstlerische und kulturelle Anlässe (ohne kommerzielle Zwecke) genutzt werden können.

Stark abgewitterter Schindelschirm
Der stark abgewitterter Schindelschirm wie auch das Dach müssen dringend saniert werden.
© Genossenschaft Rössli Trogen
Nach dem Einsatz: Das Dach ist mit historischen Ziegeln neu eingedeckt.
Nach dem Einsatz: Das Dach ist mit historischen Ziegeln neu eingedeckt.
© Genossenschaft Rössli Trogen

Die Stiftung Baustelle Denkmal, ein Einsatzbetrieb des Zivildienstes, ersuchte für dieses Projekt um Finanzhilfe. «Im Juni 2021 war es endlich soweit: In Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Rössli Trogen war während eines Monats auf der Baustelle eine Gruppe von Zivis im Einsatz», erklärt Geschäftsführer Philipp Maurer. Im Vordergrund standen dabei Arbeiten an der Dacheindeckung. Das Schindel-Unterdach war noch relativ gut erhalten, aber es mussten viele Sparren repariert und eine neue Lattung verlegt werden. Nach diesen Arbeiten konnte schliesslich das Dach neu eingedeckt werden – grösstenteils mit noch brauchbaren, historischen Biberschwanzziegeln! Philipp Maurers Fazit: «Auch mit diesem Einsatz konnte ein weiteres Baudenkmal fachgerecht instandgestellt und als Zeuge vergangener Kultur mit damit verbundenen Erinnerungen ins Jetzt überführt werden. Und auch die Zivis haben von ihrem Einsatz bleibende Erinnerungen mitgenommen.»

 

Letzte Änderung 09.09.2022

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