Franco ist gerade offiziell Zivi geworden. Was jetzt? Wie weiter? Ist man Zivi, flattert nicht automatisch ein Aufgebot in den Briefkasten, Eigeninitiative ist gefragt. Dies verlangt Verantwortung, denn Franco muss in den nächsten zehn Lebensjahren rund ein Jahr Zivildienst unterbringen. Das Zauberwort heisst Planung. Klar, die anstehende Lehrabschlussprüfung ist jetzt das Wichtigste. Aber Franco weiss auch, dass der Brocken «langer Einsatz» drückt. Und seine Freundin und Kumpels haben bereits klargemacht: ein Franco auf Tauchstation ist ihnen zu wenig.
«Von überall Druck», klagt Franco, «so stelle ich mir mein Leben nicht vor!» Aber ausweichen ist keine Lösung. Seinen ersten Einsatz muss er im nächsten Jahr leisten, dann wird er gelernter Koch sein. Weil ihm sein jetziger Chef angeboten hat, weiter in seinem Betrieb zu arbeiten, wird er mit ihm über seine Abwesenheiten reden müssen. Denn Franco hat sich überlegt, gleich den langen Einsatz zu absolvieren, das verringert den Druck.
Bei der Planung muss er bedenken, dass die übrigen Verpflichtungen später eher zu- als abnehmen, und er muss paar Jahre in die Zukunft blicken: Wenn man die Einsätze auf die Jahre verteilt, verliert der «Berg» an Diensttagen seinen Schrecken. Ein weiterer Vorteil: Sollte Franco eine Weiterbildung in Betracht ziehen, ist es besser, wenn der Berg schon kleiner ist.
Jedenfalls bewirbt sich Franco auf ein Pflichtenheft «Mithilfe Betreuung und Hauswirtschaft» in einem grossen Spital in der Nähe. Dort will er so bald als möglich seinen halbjährigen Einsatz leisten. Nach einem Telefongespräch mit der zuständigen Person ist er zuversichtlich, den Einsatz vereinbaren zu können. Franco ist einen wichtigen Schritt weiter. So weit, so gut, aber er fragt sich: «Wie wird das wohl für mich im Spital? Werde ich mit den Patientinnen und Patienten zurechtkommen? Tag für Tag ein halbes Jahr lang?»
Letzte Änderung 07.01.2020
