Von der Küche in die Pflege: Da hilft ein Ausbildungskurs im AZ ZIVI

Franco hat es geschafft! Er hat die Lehrabschlussprüfung bestanden und ist jetzt Koch EFZ. Zeit zum Feiern, klar. Aber das Leben geht weiter! Und damit auch die Dienstpflicht als Zivi. Mit dem angefragten Spital konnte Franco eine Einsatzvereinbarung abschliessen. Der Termin für den Einsatz als «Mithilfe Betreuung und Hauswirtschaft» steht. Als Zivi wollte Franco etwas Anderes sehen. Und was ist das? Das Spektrum ist breit: bei der täglichen Pflege von PatientInnen mithelfen, diese zu Untersuchungen und Therapien begleiten, Pflegende bei unruhigen PatientInnen unterstützen, aber auch Botengänge und Reinigungsarbeiten erledigen und Essen verteilen.

Franco ist es wichtig, dass er mit Menschen in Kontakt kommt – und gerade mit solchen, die nicht aus dem üblichen Bekanntenkreis stammen. Es erscheint ihm eine sinnvolle Aufgabe, einmal in seinem Leben Pflegebedürftigen etwas Licht in den Alltag zu bringen. Ein Kaltstart wird es für ihn nicht, denn vor dem eigentlichen Einsatz muss er im Ausbildungszentrum ZIVI in Schwarzsee den Grundkurs «Kommunikation und Betreuung» absolvieren. Dieser dauert wie die meisten Kurse eine Woche von Montag bis Freitag.

«Schwarzsee», Francos Stirn bekommt Falten, «wo war das doch gleich?» Google weiss Rat – und Franco ist einigermassen erstaunt. «Das ist ja mitten in den Freiburger Voralpen, total abgelegen – wie komme ich bloss dahin?», regt er sich auf und sieht sich umgehend einen Fahrplan an. «Und übernachten soll ich dort auch noch!» Da vernimmt er im Hinterkopf die Stimme seiner Freundin, die ihm schon oft gesagt hat: «Reg dich nicht auf, es bringt doch nichts. Sieh doch auch mal das Positive!» Was könnte das sein? Vielleicht, dass man dort auf andere Zivis trifft und sich austauschen kann oder in der Freizeit das Gesellige pflegt oder die Sportanlagen nutzt? Oder um noch etwas dazuzulernen?

Und genau das hat er am Einführungstag schon einmal gehört. Die Ausbildungskurse besuchen Zivis, damit sie für den gewählten Einsatz gerüstet sind. Ein ausgebildeter Zivi nützt dem Einsatzbetrieb, denn so verringert sich die Zeit der Einführung in die Aufgaben. Jetzt begreift Franco auch, warum er schon auf der Einsatzvereinbarung angeben sollte, wann er seine Kurse besuchen will. Denn diese sollten so früh wie möglich gebucht werden. Nach dem erwähnten Grundkurs «Kommunikation und Betreuung» wird Franco seine zwei geforderten Vertiefungskurse «Pflegehilfe» besuchen, den ersten bereits in der dritten, den zweiten in der achten Einsatzwoche.

«Dann mach ich das halt», versucht er mehr sich als seine Freundin zu besänftigen. Denn Franco spürt auch, dass er einen gewissen Respekt für die bevorstehende berufsfremde Aufgabe hat und eigentlich froh ist, wenn er das Abenteuer nicht ganz unvorbereitet angehen muss. Auf ein begeistertes «Schwarzsee, ich komme!» muss seine Freundin allerdings noch etwas warten. Aber als Franco nach der Kurswoche zurückkommt, hat sich der Wind gedreht: «Die Woche war voll interessant und anregend!»

Letzte Änderung 14.01.2020

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Blogserie-Zivileben_DE

In dieser Blogserie begleiten wir Franco, einen fiktiven Zivi und 18-jährigen Kochlehrling, durch sein Zivi-Leben. Wir halten an den wichtigsten Stationen, um seine Gedanken, Entscheide und Probleme zu hören. Wir werden sehen, welche Fragen er sich am Orientierungstag stellt und wie er die Zulassung zum Zivildienst durchläuft. Wir werden erfahren, wie der mittlerweile ausgelernte Koch seine Einsätze plant und leistet. Als Franco am Ende seiner Dienstpflicht entlassen wird, ist er Chefkoch in einem grösseren Spital und Familienvater. Die letzte Station seines Zivi-Lebens ist die Rückschau: Was würde Franco genau gleich und was anders machen, wenn er nochmals 18 wäre? Eine Serie für alle Zivis, die ihre Dienstpflicht reibungslos und wirkungsvoll wahrnehmen wollen.

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